Orange
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Posted on 22nd Jul 2025
Die Stadt in der Provence ist vor allem für ihre Arena berühmt. Die geografische Lage eines Hügels ausnutzend wurde von den Römern eine gigantische Anlage errichtet und bei jedem der Steinquader fragt man sich, wer diese bewegt hat und wie es technisch möglich war (aber das dachte ich mir schon bei der Pont du Gard).
Die Arena setzt als Unternehmen auf zwei Standbeinen.
Zum Einen der Museumsbetrieb mit dem üblichen Andenken-Laden beim Ausgang und umfangreichen Beschreibungen und multimedialen Möglichkeiten am toten (aber lebendig gehaltenen) Objekt zu lernen.
Zum Anderen mit dem Betrieb der Arena als Veranstaltungsbühne und viele Größen sind hier aufgetreten und tuen es noch.
Beginnen wir mit der Altstadt von Orange, auch diese ist einen Besuch wert.
Bereits in anderen jüngst besichtigten Städten gesehen, auch hier mahnt ein Kriegsdenkmal.
Etwa 1,5 km von der Arena entfernt steht ein Tor, oft als Triumphbogen bezeichnet. Er wurde ca. 10-20 nach Christus errichtet, die Inschriften kamen nach etwa 40 Jahren dazu. Die Reliefs zeigen Schlachtszenen mit den Gallieren.
Eine spannende Idee für die Wissensvermittlung: Die Sitze sind als Lautsprecher ausgeführt und bieten Erläuterungen in 4 Sprachen.
Nun folgt der Hauptakt, die Arena, das römische Theater.
Hier wurde das Theater an einen Hügel gebaut, dies erhöht Stabilität und senkte die Baukosten.
Früher fasst die Arena ca. 10.000 Menschen, heute finden die Veranstaltungen unter den Augen von max. 7.000 Personen statt.
Beginnen wir mit der Sicht von außen mit beeindruckenden Dimensionen:
Diese Bild von innen spiegelt am besten die Dimensionen wieder:
Teile der Seitennischen sind offen, Teile geschlossen.
Nun noch etwas Hintergrundwissen zur Anlage: Die Senatoren saßen auf den bequemen Plätzen in der Orchestra, die Schauspieler spielten auf der Vorbühne /pulpitum).
Das Bühnengebäude (frons scanea) reflektiert den Schall und ermöglicht das Hören für das Publikum.
Als Cavea bezeichnet man die im Halbkreis angeordneten Zuschauerränge.
Es war üblich, dass die Schauspieler Masken trugen, welche den Charakter sofort erkennbar machten. Zudem wirkten die Masken als Schallverstärker.
Das waren meist junge Sklaven oder Freigelassene welche eine Theaterausbildung absolvierten und in Theatergruppen organisiert waren. Einige erlangten große Berühmtheit, waren aber von der Gesellschaft ausgeschlossen. Das Schauspiel unterlag klaren Regeln zu Gestik, Haltung oder Gang. Beispielsweise 14 Handpositionen, jede mit spezieller Bedeutung.